
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Schmetterling, dessen Raupen für Menschen und Tiere, insbesondere Hunde, eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen. Diese Raupen sind hauptsächlich auf Eichen zu finden und zeichnen sich durch ihre charakteristischen Prozessionen aus, bei denen sie in Reihen auf Nahrungssuche gehen.
Gefahren für Mensch und Hund
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners besitzen ab dem dritten Larvenstadium feine Brennhaare, die das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten. Diese Haare können leicht abbrechen und durch die Luft verbreitet werden, wodurch sie auch ohne direkten Kontakt gesundheitliche Probleme verursachen können. Beim Menschen können sie allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Atembeschwerden und Augenreizungen auslösen.
Hunde sind besonders gefährdet, da sie beim Schnüffeln oder Fressen von befallenen Bereichen mit den Brennhaaren in Kontakt kommen können. Mögliche Symptome bei Hunden sind:
- Schwellungen im Maul- und Rachenbereich: Dies kann zu vermehrtem Speichelfluss und Schluckbeschwerden führen.
- Erbrechen: Bei Verschlucken der Raupen kann es zu heftigem Erbrechen kommen.
- Atemnot: Durch Schwellungen oder allergische Reaktionen kann die Atmung beeinträchtigt werden.
- Fieber und allgemeines Unwohlsein: Der Allgemeinzustand des Hundes kann sich rapide verschlechtern.
In Südtirol ist der Eichenprozessionsspinner vor allem im Vinschgau, Bozen und Meran verbreitet. Die Raupen entwickeln sich bevorzugt in Weiß- und Schwarzkiefern sowie Zedern, wo sie die typischen Seidennester bilden. Ihr Lebenszyklus umfasst fünf Larvenstadien, wobei das letzte Stadium die namensgebende Prozession zum Ort der Verpuppung beinhaltet. Die Raupen schlüpfen im Frühjahr, typischerweise Anfang Mai, und durchlaufen bis zur Verpuppung fünf bis sechs Entwicklungsstadien. In dieser Zeit sind sie besonders aktiv und stellen die größte Gefahr dar.

So schützt du dich und deinen Hund
- Meide bekannte Befallsgebiete – vor allem von April bis Juli.
- Halte deinen Hund an der Leine – so kannst du verhindern, dass er schnüffelt oder etwas aufnimmt.
- Berühre keine Nester oder Raupen – auch abgefallene Haare bleiben gefährlich!
- Achte auf Warnschilder – oft sind betroffene Gebiete gekennzeichnet.
Was tun, wenn es zu einem Kontakt kommt?
Falls du oder dein Hund mit den Brennhaaren in Berührung kommt:
- Spüle die betroffene Stelle mit Wasser ab – aber reibe nicht, das könnte die Haare noch tiefer in die Haut drücken.
- Wasche deine Kleidung sofort – die Brennhaare können haften bleiben.
- Falls dein Hund Symptome zeigt, sofort zum Tierarzt!
- Bei Atemproblemen oder starken Reaktionen rufe einen Notarzt oder Tierarzt an.
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